Fietsen wie Gott in Holland
Für diese halbtägige Stadttour haben wir einige typische Sehenswürdigkeiten eingeplant.
Die Erasmusbrücke, eine Schrägseilbrücke bei Rhein-Kilometer 1000,86, ist sie die letzte Brücke bis zur Mündung in die Nordsee.
Der Stadtteil Kop van Zuid, also der Kopf von Südrotterdam, war ein heruntergekommenes Hafengebiet, dass sich seit den 1990er Jahren in ein angesagtes Geschäfts- und Kulturviertel entwickelte. Zwischen alten Lagerhäusern überragen glänzende Hochhäuser die ganze Stadt.
Im Hotel New York, dem ehemaligen Hauptsitz der Holland America Lijn, spürt man die Nostalgie des 19. Jahrhundert.
Das Hotelschiff Rotterdam stand seit 1959 im Liniendienst zwischen Rotterdam und New York bis die Reisenden zunehmend mit dem Flugzeug unterwegs waren. Seit 1971 diente sie als Kreuzfahrtschiff. Seit 2009 wird sie als Museums-, Hotel- und Eventschiff genutzt.
Den Maastunnel ist einen Kilometer lang und führt bis zu 20 Meter unter dem Meeresspiegel.
Auf dem Euromast haben wir einen phantastischen Blick auf die gesamte Stadt mit ihrer auffälligen Skyline, die sich erst seit den 1980er Jahren entwickelt hat.
Delfshaven war die Hafenstadt der 13 km entfernten Stadt Delft.
Der Luchtsingel wurde 2015 eröffnet und markiert die Sonnenseite der Stadt. Um den Bau zu finanzieren, verkaufte man jedes Brett für 25 Euro.
Die große Markhalle im Stadtzentrum wurde 2014 fertiggestellt und beherbergt 80 Marktstände mit Leckereien aus der ganzen Welt. In der Außenhülle befinden sich zwischen Stockwerk zwei bis elf insgesamt 228 Wohnungen.
Auf unserem Rundkurs haben wir knapp 22 Kilometer in ziemlich genau 6 Stunden zurückgelegt inklusive Aufenthalte.
Wir erobern die Region Rivierenland. Rivier bedeutet Fluss. Das heißt, wir fietsen durch das Land der Flüsse, ein wunderschöner Landstrich mit pittoresken Dörfern, mit malerischen Häusern und liebevoll gepflegten Zier- und Obstgärten und einigen verrückten Niederländern, die wir gerade deswegen so sehr mögen.
Wir nehmen den Waterbus von Rotterdam über Dordrecht nach Sliedrecht.
Von dort fietsen wir mit dem Rad weiter nach Gorinchem. In Heukelum ist für uns eine Unterkunft reserviert. Wir folgen dem Lauf der Linge, ein schmaler Fluss zwischen den Rheinarmen Lek und Waal. Die Linge ist das längste innerhalb der Niederlande verlaufende Fließgewässer. Für uns zählt die Linge auf jeden Fall zu den schönsten Flüssen, die man am besten mit dem Rad entdecken kann.
Wir sind wieder unterwegs entlang der niederländischen Küste von Vlissingen bis nach Zandvoort und weiter bis nach Amsterdam.
Auf einen bestens ausgebauten Küstenradweg war der mäßige Südwestwind unser treuer Begleiter.
Bis zum Jahr 2019 trug die Strecke noch die Bezeichnung 'LF1a' für die südliche 'Lf1b' für die nördliche Richtung. Seit 2020 ist die Strecke als 'LF Kustroute' neu beschildert. Die Niederlande entdeckt man am besten mit dem Rad. Hier kann fietsen wie Gott in Holland.
LF Maasroute
Ehemalige Kiesgruben wurden zur Freizeit- und Urlaubsregion „Maasplassen“ zwischen Maasbracht und Roermond. Vor Venlo liegen kleinen Orte, die Geschichten über Wikinger, Drachen und Mönche erzählen. Wir fuhren durch Dünen- und Heckenlandschaften und Ortschaften, die sich unmittelbar an den Maasdeichen anschmiegen.
Jahrhunderte alte Burgen und Festungen prägen den Fluss bis zur Mündung in die Nordsee. In den letzten Jahrhunderten wurde die Maas mehrfach künstlich umgeleitet und mit dem Rhein, der dann Wal und später Merwede heißt, vereinigt, um dann später die Maas doch wieder nach Westen zu leiten und ihr den Namen „Bergsche Maas“ zu geben. Das versteht man nur, wenn man mit dem „Fiets“ vor Ort war.
Von Schloss Loevestein bis zum geschichtsträchtigen Dordrecht durchfährt man den Nationalpark „de Biesbosch“, das größte Süßwasser-Gezeiten-Gebiet Europas. Entlang der „Oude Maas“ durchkreuzt man den bei deutschen Touristen eher unbekannten aber sehenswerten Ort Brielle bis man in Oostvoorne die Nordseeküste erreicht.
Leider mussten wir in der letzten Etappe auf die Fähre von Maasvlakte nach Hoek van Holland verzichten, weil Samstags und Sonntags kein Fährbetrieb stattfindet. Die Umleitung entlang des Brielse Meer und über Rozenburg führte uns ab Maassluis wieder auf die Maasroute. Aufgrund der Hitze haben wir auf den Schlenker bis Hoek van Holland verzichtet und sind weiter bis Rotterdam gefietst. Zwischendurch haben wir den sehenswerten Ort Schiedam kennengelernt.
Die LF-Maasroute ist hervorragend beschildert und sehr angenehm zu fahren. Navigationshilfe oder Kartenmaterial sind nicht erforderlich. Gefühlte dreimal haben wir die Beschilderung vermisst. Die von der Fietsplatform hinterlegten GPX-Daten hatten wir vorsorglich in Google-Maps eingebettet. Bei Bedarf konnte man den korrekten Verlauf kontrollieren und seine Tour ggf. korrigieren.
Dreimal kam es vor, dass Fähren außer Betrieb waren. Ausweichstrecken lassen sich jedoch ohne großen Aufwand über das bewährte Knotenpunktsystem schnell erstellen.
Der Ausfall der Fähre in Puttershoek auf der vorletzten Etappe war sogar ein Gewinn. Eine Umleitung führte über den Heinennoordtunnel. Diesen Tunnel zu durchfahren ist buchstäblich ein cooles Erlebnis.
Aus Termingründen haben wir die Strecke auf sieben Etappen verteilt. Wir empfehlen dennoch, die Maasroute mit den empfohlenen acht Etappen zu fahren. An die Macher der LF-Maasroute sagen wir „hartelijk bedankt“, hervorragend gemacht. ALLES TOP :-)
Hier ein Link zu unserem Beitrag auf der Webseite der niederländischen Touristikbehörde "Landelijke Fietsroutes"